Gabun


Geschichte

Früher, also vor mehr als 500 Jahren, lebten hier vermutlich Pygmäen, die nicht sesshaft waren und dem Wild, ihrer Hauptnahrungsquelle folgten. Ihnen folgten später die Bantu, die vermutlich aus dem Kameruner Hochland kamen.

Und dann folgten Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts die Portugiesen, die dieser Gegend auch den Namen Gabun gaben. Als später in den USA der Bedarf an Sklaven wuchs, wurden auch die Bewohner Gabuns nicht verschont. Da aber das Land auch schon damals dünn besiedelt war, konnte man nur eine geringe Anzahl Menschen nach Amerika verfrachten.

In der Zeit zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert gaben sich Briten, Niederländer und Franzosen die Klinge in die Hand. Ein jeder war darauf bedacht, mit dem Land Handelsbeziehungen einzugehen, da auch die Wirtschaft in Europa langsam erwachte und einheimische Produkte wie etwa die Edelhölzer und der Kautschuk begehrt waren. Doch es blieb leider nicht bei den wirtschaftlichen Beziehungen, das Land und seine Schätze weckte Begehrlichkeiten, also machte man es sich Untertan. Erst die Niederländer, dann die Briten, gefolgt von den Franzosen bis die Deutschen auf den Plan kamen. Sie erreichten eine Pattsituation, die man wie folgt löste: die Deutschen zogen sich aus Gabun zurück, im Gegenzug taten dies die Franzosen aus Kamerun. Jetzt schrieb man das Jahr 1884. Nach einigem Hin und Her – erst war Gabun autrak, dann gehörte es zu Französisch Kongo, um darauf wieder autark zu werden – wurde das Land 1910 zu einer eigenen Verwaltungseinheit, die erst 1958 aufgelöst wurde.

Der 17.August 1960 wird noch heute als Nationalfeiertag gefeiert, erhielt das Land doch damals seine voll Selbständigkeit. Der selbstherrliche erste Präsident, Léon Mba führte Gabun in der Form einer Präsidial-Regierung, innerhalb derer er nicht nur Staatspräsident, sondern gleichzeitig auch der Regierungschef war. Seine Vorstellung einer einzigen Einheitspartei kam allerdings beim Volk nicht gut an, die gingen 1964 auf die Barrikaden, die aber dank französischer Militärhilfe den Kürzeren zogen. Nach dem Tode von Mba im Jahr 1967 wurde dessen Vertreter, Vizepräsident Omar Bongo Ondimba zum Präsident der Republik ernannt. Unter seiner Herrschaft gewinnt das Land zusehends an Format, Trotz des noch immer geltenden Einheitsparteiensystems wird er mehrfach hintereinander wieder gewählt. Und auch, nachdem er 1990 das Mehrparteiensystem zulässt, gewinnt er die darauffolgenden Wahlen in den Jahren 1993, 1998 und 2006. Als er Mitte 2009 verstarb, war er mit seinen 42 Dienstjahren der am längsten herrschende Staatschef in Afrika.

Bei den Wahlen zu seinem Nachfolger siegte sein Sohn, der ehemalige Verteidigungsminister Ali Bongo, der nun seit dem 17. Oktober 2009 das Land regiert.